mo’horizons und der Sex des Grooves
Gestern kam ein überraschender Anruf von Uwe Meyer, ob ich DJ-Support für mo’horizons machen wolle. Hörte sich erst einmal wie ein Witz an, als ob die einen DJ nötig hätten. War aber keiner, umso besser. Ich also vorsichtshalber noch ein paar elektronische Sounds in die Koffer gepackt und Abends dann ab ins Dortmunder Strobels.
Gut anderthalb Stunden sorgte ich mit einer Mischung aus Reggae, Soul, Nu Funk, Crime-Sound und Latina Electrica ;-) für gute Stimmung unter den Gästen. Als Ralf Droesemeyer (?) zum Warmmachen auf die Bühne kam, meinte er, ich hätte viele Songs aufgelegt, die er auch in seinem Koffer habe. Schöner Zufall. Ich habe dann während des knapp 4stündigen Gigs von mo’horizons auch einige Schätzchen aus meiner Sammlung herausgehört. So passte dann mein unerwarteter Einsatz prima ins Konzept. ;-)
Das Konzert war leider schlecht besucht und das schlechte Wetter in einem Biergarten trug nicht zur Club-Atmosphäre bei, die mo’horizons wohl erwartet haben. Trotzdem haben sie die Leute nach einiger Zeit zum Tanzen gebracht, kein Wunder, gab es doch elekronischen Latin und Jazz auf hohem Niveau und in ebensolchem Tempo. Mich beeindruckte die stilsichere Vielseitigkeit sehr. Ralf Droesemeyer und Mark ‚Foh‘ Wetzler mixen sehr geschickt und mit breitem Muskgeschmack, der jeden Puristen ins Mark treffen würde. Sie scheinen sich von der Lebendigkeit originaler Tracks inspirieren zu lassen und erstellen eigene Songs daraus, ohne die Latin-, Jazz- und Popzitate zu sterilen Beiwerken zu machen. Ihre Musik behält den Sex des Grooves und wird nie zu kalter, allzu gewollter elektronischer Produktion. Unterstützt wurde das Duo von einem Percussionisten und Sänger sowie einer stimmmächtigen Sängerin (vielleicht bringe ich die Namen noch nachträglich in Erfahrung), die mit wohldosierten Einsätzen manches Sahnehäubchen draufsetzten.
Nach dem Gig habe ich mir die neue CD von mo’horizons gekauft. Sie heißt Sunshine Today und kommt in Kürze auf dem Markt. Sie läuft grad das zweite Mal und ich sage nur: Klasse funky Latin und Jazz mit Feingefühl gespielt und gemixt, aber ohne einen Allzeit-Partyknaller wie Brazil oder Hit The Road Jack (pé na éstrada).
4 Kommentare
da wäre ich gerne beigewesen, aber mir sagt ja keiner was ;-)
Mir hat auch keiner was gesagt ;-)
[…] tanzten die Musiker. Das war mir zu meiner Freude auch aufgefallen. Ähnlich wir beim Auftritt von mo’ horizons hatte ich ein gutes Händchen für die richtige […]
[…] Einen Bericht über das MO’ HORIZONS-Konzert gibt es bei “dj R” […]