Rupa & The April Fishes mit Este Mundo

Als letztens der Gärtner der Lüste bei mir war und das neue Album von Rupa & The April Fishes namens „Este Mundo“ auf meinem Schreibtisch sah, sagte er, was ich grad dachte: „Die is wirklich klasse, die kann man so durchhören!“ Und so ist es auch, ein rundum gelungenes zweites Album zwischen feinem Gypsy Swing, Ska, Reggae und einem Hauch Cumbia, in Tonlagen zwischen Sehnsucht und Lebensfreude, Mitgefühl und „Schwärmerei“ für Pablo Neruda.

„Die singende Ärztin“ und Songschreiberin Rupa Marya, die mich das erste Mal Anfang des Jahres mit Une Américaine À Paris begeisterte, hat indische Wurzeln und ist in Kalifornien und Südfrankreich aufgewachsen. Aufgrund ihres Aussehens bekam sie früh zu spüren, was Ausgrenzung bedeutet. Das schärfte wohl ihren Gerechtigkeitssinn und ihre Empathie für die Menschen, die flüchten müssen und sozial benachteiligt sind. So arbeitet sie neben ihrem Musikerleben als Ärztin in der Notaufnahme für „legale und illegale MigrantInnen“ am San Francisco General Hospital und beschreibt in ihren Texten die Flüchtlingsdramen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Stellvertretend sei dafür der Song „Por La Frontera“ genannt, den Rupa laut Pressemitteilung auf dem Highway 101 nach Tijuna geschrieben habe, „wo sie mit Tagelöhnern, Feldarbeitern und Busfahrern ins Gespräch kam“.

Rupa and the April Fishes - Este Mundo

Aber auch die große Liebe, Dichtung und Natur als Trost und Verheißung werden besungen und in einem stilbewanderten Musikkosmos entfaltet. Mit großen Worten ausgedrückt, wird auf Este Mundo „ein polyglottes Spektakel zwischen Gypsy Flair, Latin Moods und östlicher Philosophie gefeiert“, letzteres als Anspielung auf den Song „L’Eléphant“, darin der heilige Dickhäuter durch den Dschungel trabt und alles zerstört, um „den Blick auf die Wahrheit freizulegen“.

Bleibt die Frage, was es mit den „April Fishes“ auf sich hat. So wird nicht nur die erstklassige und aus verschiedensten Musikzusammenhängen kommende Band benannt, sondern auch der Fisch, der ahnungslosen Menschen am 1. April in Frankreich auf den Rücken geklebt wird. Das gilt als Pedant unseres April-Scherzes, geht aber auf jenen Konflikt aus dem Jahre 1564 zurück, als König Charles IX den heidnischen durch den römischen Kalender ersetzen wollte. Renitente Untertanen aber wollten den 1. April als Neujahrsfest behalten. Und das Symbol des neuen Jahres war der Fisch, entsprechend definieren sich die April Fishes in Anlehnung an dieses Ereignis als Menschen mit eigenen Köpfen: „Sie bestanden auf Ihre eigene Realität und nicht auf die, die von oben aufoktroyiert wird!“ Da sind wir durchaus verwandt. ;)

Rupa and the April Fishes

Dass die schöne Frau und ihre erstklassige Band derweil auch auf der Bühne überzeugen, zeigt das folgende Video. Das soll Euch daran erinnert, dass Rupa und ihre April Fishes im Januar 2010 durch Europa touren und hierzulande in München, Darmstadt, Bochum, Berlin und Hamburg zu erleben sind. In Bochum, genau am 25. Januar im Bahnhof Langendreer, werde ich dabei sein und neben dem Genuss der musikalischen Energie schwarzweisse Fotos für meine Musikergalerie machen.
 

 
Und wer nun den April Fishes und seinen liebsten Musikfreunden ein hochwertiges Geschenk machen möchte, besorge dieses schöne Album doch einfach zu Weihnachten. Wenn das kein Tipp in vorletzter Minute ist, weiss ich auch nicht! ;-)


2 Kommentare

  • 1. Soulfulness with Flat Fle am 14.01.10 um 14:51
  • […] In der Folge heizen dann fröhliche die Kolo Novo Movie Band mit “Bolujem Ja” und Rupa & The April Fishes mit “Por La Frontera” ein (Rupa und ihre Band gastieren am 25. Januar 2010 in Bochum, […]

  • 2. klimm am 2.03.10 um 17:48
  • Atemberaubend
    genial
    alles pur echt
    Ich will sie live sehen
    egal wie wo nur bald

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